VUP-Ringversuch bestätigt
Belastbare Ergebnisse zu Legionellen in Kühlwässern
60 Laborvertreter berieten in der Projektgruppe "Hygiene in Prozesswässern"
Wenn wie vorgesehen die Aufnahme der Rückkühlwerke in das BImSchG erfolgt, sind die akkreditierten Laboratorien im Deutschen Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) durchaus gerüstet, den analytischen Nachweis zum hygienegerechten Betrieb zu führen. So das Fazit der von 60 Laborvertretern besuchten Sitzung der VUP-Projektgruppe "Hygiene in Prozesswässern" am 04.02.2016 in Gießen.
Der VUP hatte sich bereits kurz nach Inkrafttreten der VDI-Richtlinie 2047 intensiv um die Problematik gekümmert. Eigens dazu wurde dieses Verbandsgremium gebildet, dem als ständige Gäste auch Vertreter des Umweltbundesamtes (UBA), des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), des Referenzlabors "Legionellen" an der TU Dresden, der Landesämter für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV), Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Bayern (LfG) sowie der Technischen Hochschule Mittelhessen angehören.
"Die VUP-Laboratorien sind sich der hohen Ansprüche, welche die Untersuchung von Prozesswässern mit hoher mikrobiologischer Hintergrundbelastung erfordert, durchaus bewusst", kommentiert Otto Theobald, Vorsitzender der Projektgruppe.
Mit dieser Projektgruppe arbeitet der VUP intensiv an der Optimierung der analytischen Verfahren innerhalb der Freiheitsgrade der normativen Vorgaben. Zudem erfolgt eine intensive Betrachtung und Bewertung der gegebenen Kühlwassermatrices u.a. auch hinsichtlich der bakteriellen Begleitflora, der Protozoen bzw. der Biozönose des Biofilms. Zuletzt wurden in einem eigens veranstalteten Ringversuch verschiedene Untersuchungsverfahren getestet und ausgewertet.
Erste Ergebnisse liegen nun vor. Sie zeigen, dass die Untersuchung von Legionella spp., bei entsprechender Vorbehandlung auch für Kühlwasserproben mit hoher mikrobiologischer Hintergrundbelastung, belastbare Ergebnisse liefert. Klärungsbedarf besteht derzeit noch bezüglich einiger Phänomene, die die Gesamtkeimzahl betreffend, zu deren Abklärung weitere Versuche angestellt werden.
Als nächster Schritt ist vorgesehen, im Rahmen der einschlägigen ISO-Normen und fußend auf den Ergebnissen des Ringversuchs ein standardisiertes Verfahren der Probenvorbehandlung zu entwickeln. Dieses will man dann innerhalb der nächsten drei Monate in einem weiteren Ringversuch erproben.